Kalte Progression

Eigenstudien der GAW

Ergebnisse, Kommentare, Hintergrundwissen. Seit 2014 berichten österreichweit Medien über aktuelle Einschätzungen und Analysen der GAW. Unsere Analysen zählen dabei österreichweit zu den besten. Zu diesem Ergebnis kommen sowohl der Budgetdienst des österreichischen Parlaments als auch die STATISTIK AUSTRIA in einer vergleichenden Analyse.


Irreführende und falsche Erklärungen in den Medien

In 3/4 der Fälle wird das Phänomen der kalten Progression durch das inflationsbedingte Überschreiten von Progressionsstufen erklärt. Aber solcherart ließen sich die Milliarden-Einnahmen des Finanzministers nicht erklären. Was ist also die korrekte Erklärung?

Thema
Definition der kalten Progression Mehr
Beispiel für die indirekt progressive Wirkung des österreichischen Steuersystems Mehr
Errata in der medialen Berichterstattung - Beispiele für irreführende und falsche Berichterstattung Mehr

Hintergrundwissen - Was, wie und warum?

Sind Arm und Reich unterschiedlich von kalter Progression betroffen? Gibt es auch dann kalte Progression, wenn die Löhne um weniger als die Inflation ansteigen und: tritt kalte Progression auch innerhalb ein und derselben Progressionsstufe auf? Die Antworten darauf lauten ja, ja, und ja. Warum, das erfahren Sie in diesem Beitrag.


Wer und Was steht hinter den Berechnungen?

Sämtliche Ergebnisse zum Thema basieren auf unserem Mikrosimulationsmodell ATTM, dem Austrian Tax and Tranfer-Model. ATTM wurde von der GAW in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Viktor Steiner von der Freien Universität Berlin zur empirischen Analyse fiskal- und sozialpolitischer Reformen entwickelt.


12/2018
Steuerreform 2020: Bereits 1 Mrd. reicht zum Ausgleich der kalten Progression

Eine aktuelle GAW-Analyse zeigt nun, dass bereits eine Entlastung von 1 Mrd. zusätzlich zum Familienbonus die in den Jahren 2017 bis 2020 anfallende kalte Progression ausgleichen würde. Die Entlastung wäre dann aber ungleich verteilt. Bei Haushalten mit Kindern reicht allein der Familienbonus, um die dort anfallende kalte Progression mehr als auszugleichen. Bei Haushalten ohne Kinder wird sich ein vollständiger Ausgleich der kalten Progression hingegen nicht ausgehen.

03/2018
Ohne Titel

Auch wenn sich die türkisblaue Regierung dazu bekannt hat: die kalte Progression wurde bislang nicht abgeschafft. Stattdessen wird uns eine Entlastung via Auszahlung eines Familienbonus und Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge präsentiert. Werden diese Entlastungen jedoch vor dem Hintergrund der jährlichen Mehreinnahmen aus der kalten Progression gesehen, zeigt sich für Gesamtösterreich, dass von einer Entlastung keine Rede sein kann. Tirol ist hier anders – aber Grund zum Jubeln ist das wohl nicht.

11/2017
Achtung bei der Abschaffung der Kalte Progression

Beim Thema kalte Progression sind sich ÖVP und FPÖ in den Grundsätzen offenbar einig: beide wollen sie abschaffen. Die konkrete Umsetzung wird aber zeigen, ob dies tatsächlich geschieht oder ob die SteuerzahlerInnen zukünftig sogar eine steigende Steuerbelastung zu schultern haben.

07/2017
Der Reformvorschlag der Liste Kurz auf dem Prüfstand

Der Vorschlag der Liste Kurz beinhaltet unter anderem eine Tarifreform etwa im Ausmaß der Steuerreform 2016. Darüber hinaus sieht der Vorschlag auch die längst überfällige Abschaffung der kalten Progression vor. Von der Tarifreform profitieren ausschließlich Einkommensteuerpflichtige und hier insbesondere Personen mit Kindern. AlleinerzieherInnen gehen dagegen häufig leer aus.

05/2017
Kalte Progression: Prognosen der GAW österreichweit ungeschlagen

Zum Thema kalte Progression gibt es viele Stimmen in Österreich. Die GAW liefert dazu seit Jahren wissenschaftlich fundierte Prognosen. Nun hat die STATISTIK AUSTRIA nachgerechnet, mit dem Ergebnis: Die Prognosen der GAW sind österreichweit ungeschlagen.

05/2017
Wie uns Schelling ein X für ein U vormacht

Sind Sie auch genervt, dass auf Bundesebene beim Thema „Abschaffung der kalten Progression“ nichts weitergeht? Das wäre verständlich. Dabei sollten Sie besser froh sein, denn unter dem Titel „Abschaffung der kalten Progression“ versteckt sich eine veritable Steuererhöhung.

03/2017
Kalte Progression: Scheitern die Gespräche mit Absicht?

Die kalte Progression könnte ganz einfach abgeschafft werden. Trotzdem ist dies den Regierungsparteien bislang noch nicht gelungen. So sind auch letzten Montag die Gespräche dazu wieder ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Wer sich fragt „Warum?“ muss sich eigentlich nur eine Frage stellen: Cui bono?

03/2017
Wie man uns für dumm verkauft: Kalte Progression

Die kalte Progression könnte ganz einfach abgeschafft werden. Trotzdem ist dies den Regierungsparteien bislang noch nicht gelungen. Gott sei Dank möchte man sagen. Denn der vorliegende Regierungsvorschlag 1.ist unnötig kompliziert, 2.schafft die kalte Progression auch zukünftig nicht ab 3.hätte vielmehr eine dauerhafte Steuererhöhung zur Folge. Und je länger gewartet wird, desto höher fällt die permanente Steuererhöhung aus.

01/2017
Abschaffung der kalten Progression: Nur eine halbe Sache!

Die kalte Progression wird also – trotz eben erfolgter Ankündigung – wieder nicht abgeschafft. Nicht zu 100, nicht zu 80, sondern lediglich zu 36 Prozent. Denn die Anpassung der Tarifgrenzen erfolgt nur dann, wenn die über die Jahre angelaufene Inflation den Wert von 5% überschritten hat. Bis diese Grenze erreicht ist, kann sich der Finanzminister nach wie vor über Mehreinnahmen aus der kalten Progression freuen.

11/2016
Wer sich am meisten über Ihre Lohnerhöhung freut

Vor wenigen Tagen einigten sich die Sozialpartner auf ein Lohn-Plus für die Metaller von im Schnitt 1,68%. Niedrige Einkommen steigen etwas mehr, höhere etwas weniger. Grund zur Freude, ja sicher. Aber noch mehr freut sich der Finanzminister– denn dieser profitiert von Lohnerhöhungen erst so richtig. Untenstehende Abbildung zeigt für verschiedene Brutto-Monatseinkommen, wie sich eine Erhöhung des Bruttoeinkommens von 1,68% auf das Nettoeinkommen auswirkt.

08/2016
Abschaffung der kalten Progression – warum nicht jetzt?

Längst wurde die Abschaffung der kalten Progression zum Politikum. Die GAW meint dazu: Die Abschaffung ist jedenfalls leistbar, wird aber mehr kosten als viele denken. Ein Automatismus ist sinnvoll. Die gezielte Entlastung bestimmter Einkommensgruppen ist möglich. Den Verhandlungspartnern kann für einen echten „großen Wurf“ Zeit gegeben werden – denn die Entlastung durch die letzte Steuerreform wird nicht bereits 2018 verpufft sein. Ein Automatismus wäre transparent und ehrlich.

05/2016
Kalte Progression: Körberlgeld bleibt

Kürzlich hat Finanzminister Schelling seine Pläne zur „Abschaffung“ der kalten Progression skizziert. Wie erwartet, will er den Steuertarif nicht jährlich automatisch anpassen, sondern nur alle paar Jahre, wenn die Inflation seit der letzten Anpassung den Schwellenwert von 5% überschreitet. Aus Sicht des Finanzministers aus gutem Grund: Denn in den Jahren, in denen der Tarif NICHT angepasst wird, entstehen nach wie vor zusätzliche Steuereinnahmen aus der kalten Progression – und dieses „Körberlgeld“ soll dem Finanzminister verbleiben.

11/2015
Abschaffung der kalten Progression durch Steuervereinfachung finanzieren

Die Regierung versucht, anders als im Sommer angekündigt, die Abschaffung der kalten Progression doch noch bis 2018 zu verschieben. Kein Wunder, denn je später die Abschaffung, desto geringer die damit verbundenen Steuerausfälle.

10/2015
Umverteilung statt Entlastung: die kalte Progression

Aus aktuellem Anlass: Wir haben es schon mehrfach gesagt und werden auch nicht müde es zu wiederholen: Die kalte Progression wird faktisch nicht abgeschafft werden. Deren Abschaffung aus gutem Grund politisch verschleppt.

07/2015
Die kalte Progression und was in der Diskussion alles falsch läuft

Spätestens seit dem Vorschlag der ÖVP zur Abschaffung der kalten Progression ist diese wieder in aller Munde. Doch was dazu alles geschrieben und gesagt wird, erstaunt einigermaßen. Daher möchten wir an dieser Stelle (1) einen häufigen Irrtum aufklären, (2) zeigen, dass die Abschaffung der kalten Progression sogar zu Nullkosten möglich wäre, (3) auf ein Kuriosum hinweisen und (4) für Geduld plädieren.

07/2015
Zur Berechnung der kalten Progression – Eine Richtigstellung

Unsere seit April 2014 regelmäßig auf Basis des Mikrosimulationsmodells ATTM vorgelegten Berechnungen zum Ausmaß der kalten Progression haben eine intensive Debatte ausgelöst. Unter anderem hat Anton Rainer im Heft 12/2014 dieser Zeitung (Artikel-Nr. 453) alternative Schätzungen publiziert, und dabei unsere Zahlen als zu hoch kritisiert. Tatsächlich sind jedoch die von ihm ausgewiesenen Werte zu niedrig, wie kürzlich auch der parlamentarische Budgetdienst (Eckerstorfer und Sindermann, 2015) festgestellt hat. Die Berechnungen von Rainer (2014) sind faktisch deshalb falsch, weil anstatt des durchschnittlichen individuellen Lohnwachstums das Wachstum der Lohnsumme seinen Berechnungen zugrunde legt.

04/2015
Wie kalt wird die Progression nach der Steuerreform?

Die von der Regierung für nächstes Jahr geplante Reform wird die Steuerzahler um € 4,9 Mrd. entlasten. Dies allerdings im Vergleich zu heuer, wobei das diesjährige Steueraufkommen um mehr als € 3 Mrd. geringer wäre wenn man bei der letzten Reform die kalte Progression abgestellt hätte. Und schon 2017 wird das Entlastungsniveau – durch die kalte Progression – abermals gemildert.

09/2013
Die (un)heimliche Mehrbelastung der österreichischen Steuerzahler

Regelmäßig vor Wahlen bringen die wahlwerbenden Parteien ihre Vorschläge für eine Reform des österreichischen Steuersystems in die politische Diskussion ein. Einmal abgesehen davon, dass die Vorstellungen, wie eine gerechte Steuerreform ausgestaltet sein müsste, zum Teil deutlich voneinander abweichen, sind sich mehr oder weniger alle Parteien einig, dass eine Reform in Summe zu einer Entlastung führen muss. Politiker möchten mit diesem Thema gerne bei den Wählerinnen und Wählern punkten indem sie Einsatz zeigen – einen Einsatz, der in Vorwahlzeiten auch gesehen werden soll.